Feuerwehrhaus

Das Feuerwehrhaus befindet sich in der Dreißentalstraße mitten in Oberkochen. Die günstige und zentrale Lage ermöglicht uns eine sehr kurze Ausrückzeit zu fast jedem Punkt der Stadt. Erbaut wurde es im Jahr 1970, eine grundlegende Sanierung und Renovierung folgte in den Jahren 2002/2003.

Umbau 2002/2003

Bereits im Jahr 1999 machten sich einige Kameraden erste Gedanken zu einer möglichen Erweiterung und zu möglichen und vor allem auch notwendigen Umbaumaßnahmen. Der Umstand, dass sich die Kameraden in der Fahrzeughalle umziehen müssen, war aus gesundheitlicher Sicht nicht mehr tragbar. Ebenso wurde es der Jugendfeuerwehr in ihren Räumen zu eng. Die Jugendlichen mussten in ihren Uniformen durch das ganze Haus laufen, um in die Fahrzeughalle zu kommen. Zudem mussten Umkleidemöglichkeiten für die Feuerwehrkameradinnen geschaffen werden.

Von Oktober 2002 bis zur Einweihung am 23.07.2003 wurden insgesamt 4.421 Stunden in Eigenleistung erbracht. Während dieser Zeit wurde ein großer Umkleideraum für die aktiven Kameraden und die Jugendfeuerwehr angebaut, ebenso eine Werkstatt für den Geräte- und Atemschutzwart und ein Lagerraum für zusätzliche Ausrüstung. Eine Absauganlage nimmt nun die Abgase der Fahrzeuge auf. Die sanitären Räume wurden modernisiert und eine Umkleide für die Frauen eingerichtet. Auch die IT-Technik wurde auf Vordermann gebracht. So erhielten die Gerätewarte, die Jugendfeuerwehr und der Funkraum jeweils einen PC mit Netzwerk,- Internet- und Druckeranbindung, was vor allem die Verwaltungsaufgaben erheblich vereinfacht. Durch großzügige Spenden erhielten wir zudem noch eine Digitalkamera und ein Kopiergerät. Während der Renovierung arbeiteten viele Kameraden auch in ihrem Urlaub, um Baumaßnahmen zu ermöglichen, die ohne diese Eigenleistung finanziell nicht möglich gewesen wären.

Neubau 2024

Blaulichtzentrum in Oberkochen

Das Jahr 2024 wird ein Fixpunkt in der Geschichte der Feuerwehr, wenn das neue Blaulichtzentrum in Verbindung mit der Polizei und dem Roten Kreuz im Kapellenweg seiner Bestimmung übergeben wird. Just dort, wo auch heute noch das ehemalige Wagenblast-Gebäude steht, das die Stadt erworben hatte. Die Frage war, ob man das jetzige Feuerwehrhaus in der Dreißentalstraße umfassend saniert wird oder ob man zu einem Neubau tendiert, in dem alle Blaulichtsegmente konzertiert untergebracht werden können. Sowohl der Technische Ausschuss des Gemeinderats als auch der Feuerwehrauschuss votierten für den Neubau im Kapellenweg, der zirka sieben Millionen Euro kosten soll. Entscheidend dafür war auch, dass das jetzige Feuerwehrhaus den technischen und räumlichen Ansprüchen nicht mehr entspricht. Nicht zuletzt auch deswegen, weil die Höhe der bestehenden Fahrzeughalle nicht ausreicht, um die neuen modernen Feuerwehrfahrzeuge unterzubringen. Und ein neues soll demnächst seitens der Stadt ausgeschrieben werden.

Ein Blick in die bewegte Geschichte

Den Anfang machte die Pflichtfeuerwehr, die durch ein Dekret der württembergischen Landesfeuerlöschordnung anno 1885 auf den Weg gebracht wurde. Eine Wehr, die in der Folge nur schwerlich funktionierte, weil bei Übungen der Wehr regelmäßig ein Drittel der Männer unentschuldigt fehlte. Ein Missstand, gegen den sowohl der Feuerwehrkommandant wie auch der Bürgermeister machtlos waren. Was freiwillig ist, läuft besser. So wurde 1929 die Freiwillige Feuerwehr mit ihrem ersten Kommandanten Franz Grupp ins Leben gerufen. Die Gerätschaften im damals noch existierenden Gebäude des alten Rathauses waren überschaubar. Der Verkauf des alten Rathauses in den 1960er Jahren erforderte eine neue Lösung, die im ehemaligen Forstamtsgarten in der Dreißentalstraße gefunden wurde, wo 1970 eine Fahrzeughalle entstand. Bald schon erwiesen sich die Räume als zu klein, zumal auch das Deutsche Rote Kreuz im "kleinen Rettungszentrum" untergebracht war. Die Mitglieder der beiden Organisationen packten couragiert an, in viel Eigenarbeit wurden die Räume renoviert und erweitert und zu einem modernen, leistungsfähigen Rettungszentrum ausgebaut. Die Kommandanten blickten nach vorn, 1991 wurde eine Jugendfeuerwehr ins Leben gerufen, die bis heute kontinuierlich und mit viel Akribie an die vielfältigen Aufgaben des Brandschutzes herangeführt wird. Ein Aushängeschild gesellschaftlicher Couleur ist seit über vierzig Jahren das Heidefest. Noch einmal wurde 2003 das Feuerwehrhaus umgebaut. Oberkochen kann auf eine starke Wehr bauen, nicht zuletzt auch durch den Verbund mit der Werksfeuerwehr des Unternehmens Carl Zeiss, die im Bedarfsfall auch außerhalb der Werkstore für Einsätze parat steht. Jetzt freuen sich die Floriansjünger - auch wenn es noch einige Jahre hin sind - auf die Bündelung aller örtlichen Rettungs- und Einsatzorganisationen im geplanten "Blaulichtzentrum".